Samstag, der 28. Februar 1981

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Samstag, 28. Februar 1981

Bei der Fahrt mit Avram auf den Flughafen habe ich ihm sozusagen unter
4 Augen noch einmal die Schwierigkeit unserer Atommüllagerung klar-
gemacht. Da ja die Rumänen auf alle Fälle in ihrem Land ein Atommüll-
lager schaffen müssen, könnte ich mich sehr gut vorstellen, eine Koope-
ration zwischen österreichischen und rumänischen Firmen. Die Rumänen
können mit größter Wahrscheinlichkeit für ihr zweites Kernkraftwerk
in der Moldau, das nicht die Russen liefern, den Atommüll oder die
abgebrannten Brennelemente sicher nicht zur Wiederaufbereitung nach
Russland schicken. Da dieses Kernkraftwerk schon in Bau ist und 1985
in Betrieb gehen soll, würde zur selben Zeit auch das Abfallproblem
anstehen wie bei uns. Avram hatte mir zugesichert, er wird diese
Frage, die ich als eine persönliche von mir ausdrücklich bezeichnete,
trotzdem mit Präs. Ceausescu besprechen.

ANMERKUNG FÜR SATZINGER: Bitte Fremuth neuerdings informieren.

Bei der Unterzeichnung des Protokolls hat tatsächlich dann die rumä-
nische Seite ein Fernschreiben vorgelegt, wo sie auf die Zahlungsver-
zögerung hinwies und bereits durchgeführte Zahlungen im einzelnen
mitteilte. Darüber hinaus wurde zugesichert, daß man die offenen Fra-
gen so schnell als möglich erledigen wird. Bezüglich der Stornierung
von 180 Mio. S Edelstahlaufträgen wird von der rumänischen Seite zuge-
sichert, unverzüglich Anfang März die Verhandlungen in Bukarest dar-
über wieder aufzunehmen.

Der Gen.Sekr. Dumitrescu wird vor dem Präsident-Ceausescu-Staatsbe-
such noch einmal nach Wien kommen, um alle offenen Fragen zu besei-
tigen und den Besuch entsprechend vorzubereiten. Insbesondere hat
die rumänische Seite jetzt mit der Centrobank vereinbart, daß rumä-
nische Waggons nach Amerika verkauft werden können, dies würde, da
es über Österreich geht, auch als österreichische Kompensation be-
trachtet werden. Die Centrobank dürfe daher, so habe ich den Eindruck,
jetzt stärker als Abwickler von Kompensationsgeschäften herangezogen
werden. Wenn die Centrobank, so erklärten mir die Rumänen, ausgeglichen
bilanziert, das heißt, so viele Waren importiert, als nach Rumänien
exportiert werden wollen, dann betrachtet die rumänische Seite das
Gesetz zum Ausgleich der Valuten als erfüllt. Dies wäre ein großer
Fortschritt und ein gutes Ergebnis dieser gemischten Kommission, wenn


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tatsächlich wir von der Firma-Firma-Kompensation abkommen würden und
könnten. Bei den Rumänen bin ich mir nur nicht ganz sicher, wie weit
sie Zusagen auch wirklich einhalten.

Am Flughafen war auch der DDR-Maschinenminister in einem anderen
Sondergastraum mit einem kurzen Transitaufenthalt. Ich habe ihn be-
grüßt und bei dieser Gelegenheit Avram und den Deutschen zusammenge-
bracht, die sich sehr gut gekannt haben und sich sehr gefreut haben,
daß sie sich in Wien treffen. Der DDR-Maschinenminister drängte sehr
darauf, daß ich unbedingt auch zur Leipziger Messe kommen sollte.
Da die Vöest-Alpine dort den großen Stahlwerkvertrag unterschreibt,
fahre ich auf alle Fälle hin.

Der Gesellschaftsabend, wo Staatssekretär Albrecht und ich als einzige
des Handels- und Bautenministeriums anwesend waren, verlief wie üblich.
Albrecht war Gott sei Dank bereit und imstande ein bisschen länger zu
bleiben. Ich selbst mußte nach einer halben Stunde bereits wieder weg,
da ich Herrn Matousek versprochen habe, zum VW-Heurigen zu kommen.
Dort traf ich GD Streicher von den VMW Ranshofen. Wir plauderten über
die Erfolge, die die Ansiedlungspolitik des Handelsministeriums, also
der kleinen Schritte hatte und waren überzeugt, daß selbst auch das
neueste Projekt in Mühlbach gut anläuft. Bis jetzt hat es wirklich mit
diesen Zulieferern keine Pleite gegeben. Interessant ist nur, daß die
VMW auf der Landstraße eine bessere Kontrolleinrichtung haben, daß
1000 Felgen, die sie erzeugen, nicht an die VW-Werke geliefert wurden,
dort hat man aber diesen Fehler gar nicht gefunden und hätte ohne wei-
teres alle übernommen.

GD Streicher ersuchte mich, ich sollte bei GD Lap von Philips inter-
venieren. Philips hat seinerzeit bei VMW Chassis für ihre Videorekorder
bestellt. Jetzt besteht die große Gefahr, daß Philips auf Kunststoff
umstellt. In diesem Fall hätten die VMW 60 Mio. S umsonst investiert.
40 Mio. allein hat die Maschine zur Herstellung dieser Chassis gekostet.
Streicher ersuchte mich, ich sollte vielleicht darauf verweisen, daß
die Betriebsräte bei mir interveniert haben. Da ich ja auf der Land-
straße Bezirksobmann bin, würde man jederzeit verstehen, daß ich mich
für diese Firma besonders einsetze. Ich habe Streicher sofort zuge-
sagt, daß ich mit Lap über diese Frage sprechen werde. Am besten ist,
ich werde ihm einen Besuch abstatten. Da ich ja auf das Schreiben von
Lap bezüglich der 16-Zoll-Farbfernsehröhren noch antworten muß, werde
ich einen entsprechenden Besuch Lap abstatten.



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ANMERKUNG FÜR HAFFNER: Bitte Brief und Argumente zusammenstellen
lassen.

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Tagesprogramm, 28.2.1981

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hs. Skizze (Tagesprogramm Rückseite)


Tätigkeit: Büro des Bundesministers


Einträge mit Erwähnung:
    Tätigkeit: Wiener Metallwerke, Vereinigte Metallwerke Ranshofen, GD Austria Metall AG


    Einträge mit Erwähnung:
      Tätigkeit: rum. Maschinenbauminister


      Einträge mit Erwähnung:
        Tätigkeit: Staatpräs. Rumänien


        Einträge mit Erwähnung:
          Tätigkeit: Sts. HM


          Einträge mit Erwähnung:
            Tätigkeit: GD Rumänien, Vertreter Außenhandelsministerium (?); Falschschreibung?


            Einträge mit Erwähnung:
              Tätigkeit: GD Philips Österreich


              Einträge mit Erwähnung:
                Tätigkeit: MR HM


                Einträge mit Erwähnung:
                  Tätigkeit: Leiter VW-Einkaufsorganisation Wien


                  Einträge mit Erwähnung:
                    GND ID: 115563237


                    Einträge mit Erwähnung: