Samstag, der 29. November 1980

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Samstag, 29. November 1980

Das Fernsehen wollte wieder ein Österreich-Bild über die Skisicher-
heit drehen. Zu diesem Zweck wurde nicht gewartet, bis in der Umge-
bung Wiens genug Schnee liegt, sondern beschlossen, am Schneeberg
entsprechende Aufnahmen zu machen. Der Schneeberg wird derzeit aber
nur Samstag, Sonntag von der Bundesbahn befahren. Wie ich bei dieser
Gelegenheit erfahren konnte, muß selbst bei geringem Schneefall, um
die Zahnradbahn zumindestens bis Station Baumgartnerhaus betreiben
zu können, der Schneepflug eingesetzt werden. Zu dessen Bedienung
sind aber 11 Mann erforderlich. Die Schneebergbahn ist also eine reine
Sommerbergbahn, die auch vom 7. Jänner bis Ende Februar überhaupt
ganz eingestellt ist. In Puchberg sind 130 Bahnbedienstete, wie mir
der Vorstand dann im einzelnen erörtert, notwendig, um den Betrieb
einigermaßen aufrecht halten zu können. Die Österreich-Bild-Leute
hatten mit der örtlichen Skischule vereinbart, daß versucht wird,
oben am Schneeberg entsprechende Aufnahmen zu stellen. Der Alpinver-
treter Morawetz und ich sollten über die Sicherheit in den Bergen
ein Interview abgeben. Dasselbe Interview hätten wir sicherlich in
Puchberg unten machen können, der Regisseur aber hat sich eingebil-
det, es muß sturmumbraust oben am Berg erfolgen. Unser Pressereferent
Vecsei hat sich darum sehr bemüht. Ursprünglich wollte man allen Ern-
stes von mir haben, ich sollte mich dafür einsetzen, daß ein Hub-
schrauber des Innenministeriums zur Verfügung gestellt wird, um uns
auf den Berg hinaufzufliegen. Da ich dies ganz entschieden abgelehnt
habe, es würde dann ja nur heißen, weil der Minister nicht gehen will,
wurde ein Hubschrauber angefordert, bestand die Absicht den Schnee-
fleck mit einem Jeep anzufahren. Voraussetzung dafür wäre wieder ge-
wesen ein sehr komplizierter und kostspieliger Transport. Der Wetter-
gott ist uns aber in letzter Minute entgegengekommen. In Puchberg
hatte es genug geschneit, daß oben eine entsprechende bärige Aufnahme
gemacht werden konnte. Für die Abfahrt aber bis Puchberg stand nicht
genug Schnee zur Verfügung. Morawetz und ich sind deshalb dann zu
Fuß runtergestapft. Bei dieser Gelegenheit hat Morawetz mich ersucht,
ob nicht auch für das Buch Alpine Sicherheit vom Kuratorium für
Alpine Sicherheit eine kleine Subvention gegeben werden könnte. Er,
Morawetz, wird mit Dr. Hrabovsky am kommenden Montag dieses Buch vor-
stellen. Die Gelegenheit ist dazu äußerst günstig. Wie auch bei dem
Interview von Österreich-Bild herauskommt, tritt jetzt eine neue
ÖNORM für Pistenbezeichnungen inkraft. Dies ist auch der Aufhänger


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für die wahrscheinlich ein paar Minuten nur betragende Sicherheits-
sendung im ORF-Österreich-Bild vom Montag.

ANMERKUNG FÜR BURIAN: Kann man bis maximal 10.000 S dem Kuratorium
zur Verfügung stellen.

Beim philharmonischen Konzert traf ich GD Wolfsberger. Dieser teilte
mir mit, daß er jetzt mit dem Klub- und Parteiobmann Mock eine Aus-
sprache über die Atomfrage hatte. Wolfsberger ist von dieser Ausspra-
che insoferne enttäuscht, als er sich eine klarere Entscheidung er-
hofft hat. Im Prinzip aber glaubt Wolfsberger so wie ich, daß es
möglich sein wird, wenn die entsprechenden Vorbedingungen, insbesondere
die Atommüllagerung geklärt ist, in der ÖVP doch dann die Mehrheit
für die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf gewonnen wer-
den kann.

GD Bauer, den ich ebenfalls traf, hat noch immer keine Bedenken we-
gen der Grenztankstellen in Österreich. Bauer geht davon aus, daß
unser Super-Preis 9,80 annähernd auch dem deutschen Preis entspricht.
Meinen Hinweis, daß dieser jetzt um fast 1 S billiger ist, will er nicht
zur Kenntnis nehmen. Bauer meint, die Marktlage wird alles klären.
Bei Diesel gibt er allerdings schon zu, können die Ölfirmen die 60
Groschen, die sie sich vorgenommen haben, nicht überwälzen. Die billi-
geren Dieselimporte veranlassen jetzt die ÖMV und dann auch die ande-
ren Multis, den Dieselpreis weniger als mit 60 Groschen zu verteuern.

ANMERKUNG FÜR SATZINGER: Bitte laß Dir ständig die letzten deutschen
und Schweizer Ziffern und die österreichischen Raffinerieabgabepreise
geben.

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Tagesprogramm, 29.11.1980


Tätigkeit: MR, Büro des Bundesministers


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    Tätigkeit: Alpinvertreter; evtl. Falschindentifikation


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      Tätigkeit: Büro des Bundesministers


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        Tätigkeit: GD ÖMV


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          Tätigkeit: GD Siemens Österreich


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            Tätigkeit: Pressesprecher Staribachers


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              Tätigkeit: AK, mit JS befreundeter Bergsteiger; Falschschreibung?


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                Tätigkeit: Abg. z. NR, Klubobmann, ÖVP


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