Samstag, der 5. Juli 1980

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Samstag, 5. Juli 1980

Das Arbeitsessen mit dem nigerianischen Gouverneur und seinen
acht Begleitern und den Steyr-Daimler-Puch Leuten verlief er-
wartungsgemäß. Die Unterlagen, die ich bekommen habe, sind ver-
altet, derzeit wird nicht 1 LKW pro Tag in Bauchi assembliert,
sondern schon sechs. Wichtig für Steyr ist aber, daß durch diese
Montageanlage, mehr ist sie ja nicht, größere Niger-Geschäfte mit
Nigeria getätigt werden konnten. Erst jetzt wurde ein Vertrag
auf 351 Mio. S, 448 Pinzgauer, 200 LKW abgeschlossen. Neuerdings
werden auch Kürassiere geliefert, sollte sich dieser Panzer in
Nigeria bewähren, und das ist sicherlich der Fall, besteht eine
große Liefermöglichkeit für die Militärs. In der Montagefabrik
wurden bis jetzt 700 Mio. S investiert, davon 300 Mio. S aus
Österreich. Der Gouverneur und seine Begleitung erklärten mir
immer wieder, daß sie mit der Entwicklung in Bauchi sehr zufrieden
sind und auf weitere Zusammenarbeit rechnen. Ich habe ihnen zuge-
sagt, daß Österreich und ganz besonders das Handelsministerium
jedwede Unterstützung geben wird. Der typischste Beweis für die
Nigerianer war, daß ich damals zur Vertragsunterzeichnung extra
nach Lagos geflogen bin. Jetzt wünschen sie allerdings zusätzlich,
daß ich zumindestens einmal das Werk in Bauchi besuchen müßte.
Eine ähnliche Forderung wurde mir auch von seiten Steyr-Daimler-
Puchs gesagt. Hier allerdings handelt es sich nicht um eine
Forderung, sondern um ein höfliches Ersuchen. Zugesagt habe ich
für diesen Punkt natürlich überhaupt nichts.

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Tagesprogramm, 5.7.1980