Sonntag, der 15. November 1970

03-0796

Bei einer Landeskonferenz des Freien Wirtschaftsverbandes
in Oberösterreich hatte ich Gelegenheit, auf die konkreten Vor-
schläge der Bundesregierung und des Budgets einzugehen. In der
sehr regen Debatte – es hatten sich fast ein Dutzend Diskussions-
teilnehmer gemeldet – waren zwei Punkte, die ich wirklich weiter
im einzelnen verfolgen muss. Ein Buchhändler hatte darauf hinge-
wiesen, dass sie jetzt nicht nur, wenn die Schulbücher kosten-
los abgegeben werden, und dies gleich der Unterrichtsminister mit
den Verlagen vereinbart, in Zukunft aus dem Geschäft ausgeschaltet
werden, sondern sie haben auch noch die Frage der derzeit bei ihnen
lagernden Schulbücher. Ich glaube, dass man hier wirklich eine
Lösung finden muss um diese Lager von den Händlern wieder zurück-
zunehmen. Ein anderer Diskussionsteilnehmer meldete sich und
sagte, dass die Frage des kurzfristigen Einberufungstetmines von
Gehilfen oder Beschäftigten von Unternehmungen verheerend ist.
Ihm hat ein Mitarbeiter mitgeteilt, dass er innerhalb von 14 Tagen
zum Bundesheer einrücken muss. Ich glaube, dass man hier wirklich
auch eine längerfristigen Termin festlegen sollte. Nach der
Diskussion war Leschner sehr erstaunt, dass wir allein essen gingen
und nicht wie er sich ausdrückte, von den Veranstaltern eingeladen
wurden. Scheinbar war es bisher bei seinem früheren Minister üblich,
dass diese dann gemeinsam mit den Veranstaltern Mittagessen gingen
und er dann sicher irgendwo ein Essen bekommen hat.