Samstag, der 8. Februar 1975

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Samstag, 8. Feber 1975

Bei der 25-jährigen Jubiläumsveranstaltung des Handelsministerium
d.h. dem Gesellschaftsabend in Schönbrunn hatte ich Gelegenheit
neben dem Vorstandsmitglied Steiger längere Zeit zu sitzen und
mit ihm einige EFTA-Probleme zu besprechen. Steiger ist genauso
wie ich erschüttert, dass die Norweger und auch die Schweden gegen
die portugiesischen Hemdenimporte Massnahmen ergreifen. Bei der
letzten EFTA-Tagung in Helsinki haben gerade diese beiden Staaten
und deren Vertreter sowohl Minister Feldt von Schweden als auch
Kleppe von Norwegen dezidiert erklärt, sie werden alles tun, um
die Portugiesen tatkräftigst zu unterstützen. Jetzt haben sie
mit ihrer Hemdenindustrie Schwierigkeiten, genau dasselbe, was wir
in Österreich auch haben und schon gehen sie her und beginnen
restriktive Massnahmen. Für Norwegen ist es dabei noch leichter,
weil die durch ihre Nichtverrechtlichung der gesamten Verwaltung
Lizenzen jetzt einführen können. Wenn wir etwas gegen die Portugal-
Importe unternehmen wollen, müssen wir eine Verordnung auf Grund
des Aussenhandelsgesetzes erlassen. Eine sehr unangenehme Angelegen-
heit, Ich habe deshalb Steiger ersucht, wir sollten versuchen, ob
es nicht doch möglich ist, mit den Portugiesen zu einer Selbstbe-
schränkung zu kommen. Steiger fürchtet, dass so wie bei den Norwegern
sie erklären werden, sie haben Verständnis dafür, dass man die port.
Importe jetzt nicht ehr weiter ansteigen lässt, aber sie selbst
können dagegen nicht unternehmen, hier müsste also der betreffende
Staat eine Massnahme setzen, gegen die sie sich im Rahmen der EFTA
dann nicht wehren werden. Ich bin mit Steiger übereingekommen,
dass wir insbesondere jetzt eine Aktivität und wenn es nur eine Inter-
vention bei dem portugiesischen Botschafter ist, machen müssen,
damit wir in Hongkong erklären können, dass wir bereits auch die
Portugiesen aufgefordert haben, eine gewisse Selbstbeschränkung sich
aufzuerlegen. In Hongkong müssen wir nämlich erreichen, dass das
vereinbarte Kontingent von 640.000 t, das mit über 1 Mill. Hemden
Import überschritten ist, entsprechend eingehalten wird. Dinzl
wird diesbezügliche Verhandlungen einleiten und schauen, ob er sie
positiv abschliessen kann. Steiger bestätigte mir neuerdings,
dass Dinzl einer unserer besten Experten auf dem Textil- und Beklei-
dungssektor ist und meinte, man sieht weit und breit keinen Nachfolger


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ihn obwohl er bald in Pension gehen wird.

ANMERKUNG FÜR WANKE: Wir müssten die neuen jungen Branchenreferenten
dazu bringen, dass sie sich mehr profilieren. Wo schwache Leute sind,
müssten wir sie eventuell durch bessere ersetzen.

Die Schweizer beabsichtigen, bei der nächsten EFTA-Tagung das Problem
der internationalen Energieagentur und die Versorgung mit Öl in die
Diskussion einzubeziehen. Genau eine solche Politik halte ich für
falsch. Innerhalb der EFTA kann es dazu meiner Meinung nach gar
nichts Positives gesagt werden und wir würden nur eine falsche
Publizität bekommen. Innerhalb der Internationalen Energieagentur
gibt es meiner Meinung nach genug Möglichkeiten, dass sich die neu-
tralen Staaten Schweden, Schweiz und Österreich über diese Fragen
abstimmen. Eine Hineinziehen dieser Probleme in andere nationale
Organisationen kann nur die Sache sehr komplizieren.

ANMERKUNG FÜR GEHART: Bitte achte auf diese Entwicklung und koordiniere
mit der Meisl- und Frank-Sektion.

Tätigkeit: SChef HM
GND ID: 12195126X


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    Tätigkeit: schwed. HM
    GND ID: 131860771


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      Tätigkeit: norweg. Minister, EFTA-Gen.Sekr.


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        Tätigkeit: Beamter HM


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          Tätigkeit: MR HM


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            Tätigkeit: Chef Energiesektion


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              Tätigkeit: Ministerialrat, Leiter Grundsatzabteilung


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